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Gesunde Ernährung für gesunde Gelenke

Arthrose Symptome können durch eine ausgewogene Ernährung gelindert werden. (Image by jcomp on Freepik)

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die viele Menschen weltweit betrifft – alleine in Deutschland bis zu 8 Millionen. Sie geht im fortgeschrittenen Stadium mit erheblichen Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit der Gelenke einher. Medikamente und Physiotherapie gehören fest zur konservativen Therapie bei Arthrose dazu, um den Prozess des Verschleißes zu verlangsamen.

Nicht zu unterschätzen sind vor allem die positiven Effekte einer ausgewogenen bzw. arthrosegerechten Ernährung. Sie kann unter anderem auftretende Symptome bis zu einem gewissen Maße lindern und die Lebensqualität für den Menschen verbessern. Zusätzlich kann die Ernährung beim Reduzieren von Entzündungen helfen, das Körpergewicht kontrollieren und wichtige Nährstoffe liefern, um den Abbau von Knorpelgewebe entgegenzuwirken. Dabei erfüllen einige Lebensmittel gleich mehrere Funktionen.

In Obst und Gemüse stecken zum Beispiel neben vielen Vitaminen auch Antioxidantien, die einen Schutz gegen sogenannte „freie Radikale“ im Körper bieten. Freie Radikale sind einigen sicherlich noch aus dem Physikunterricht ein Begriff, aber was haben sie genau mit der Ernährung zu tun? Hinter freien Radikalen verbirgt sich eine bestimmte Art von Moleküle. Moleküle sind kleinste Teilchen, die aus mindestens zwei Atomen aufgebaut sind und normalerweise durch Elektronen miteinander verbunden sind.

Freien Radikalen fehlt jedoch eines dieser Elektronen. Sie sind dadurch instabil und drohen zu verfallen. Das Molekül sucht deswegen fieberhaft in der Umgebung nach einem Elektron, um die eigene Stabilität zu erreichen. Hier beginnt auch schon das Problem: Es kann anderen, körpereigenen Molekül Elektronen entziehen. Während der ‚Dieb‘ sich also erfolgreich stabilisiert, wird das bestohlene Molekül instabil und kann im Verlauf zerfallen. Dieser Zerfall schädigt schließlich den Körper.

Auch Kurkuma und Ingwer haben nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften, die zur Schmerzlinderung bei Arthrose vielseitig in der Ernährung eingesetzt werden können. Ob in Gerichten oder Getränken – mit Gewürzen kann nach Lust und Laune experimentiert werden. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben dieselbe entzündungshemmende Eigenschaft. Wer hat noch nicht von Omega-3-Fettsäuren gehört? Sie sind sicherlich die bekanntesten Vertreter und werden schnell in Verbindung mit Lachs, Makrelen und Sardinen gebracht. Aber auch Leinsamen, Walnüsse, Hanf und bestimmte Öle haben einen hohen Gehalt an den Fettsäuren.

Kalzium und Vitamin-D spielen ebenfalls wichtige Rollen in der ausgewogenen Ernährung bei Arthrose. Sie fördern die Gesundheit der Knochen und Gelenke. Mager Milchprodukte, grünes Gemüse wie Brokkoli und Spinat und bestimmte Sorten von Mineralwasser sind gute Quellen für Kalzium. Vitamin-D wird hingegen vor allem durch Sonnenlicht im Körper produziert, kann aber auch durch angereicherte Lebensmittel aufgenommen werden. Das kann gerade in den dunkeln und kalten Jahreszeiten eine hilfreiche Ergänzung des Speiseplans sein.

Es gibt jedoch auch einige Gruppen von Nahrungsmittel, die Entzündungen wortwörtlich fördern können. Dazu zählen zuckerhaltige Getränke, rotes Fleisch und industriell stark verarbeitete Lebensmittel. Auch Omega-6-Fettsäuren sind als natürliche Gegenspieler der zuvor erwähnten Omega-3-Fettsäuren fördernd für entzündliche Prozesse im Körper. Diese müssen natürlich nicht vollständig im Speiseplan gemieden werden, können aber im gesunden Maß in der Ernährung Symptome der Arthrose spürbar verringern.

Als letzten Punkt kann eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr die Gelenke regelrecht schmieren und die Bewegung erleichtern. Insbesondere Wasser und ungesüßte Kräutertees sind dabei eine gute Wahl. Eine ausgewogene Ernährung alleine löst natürlich nicht alle Probleme der Arthrose, kann aber bei der konservativen Behandlung ein idealer Unterstützer sein und zu einem schmerzfreieren Leben führen. Vor drastischen Ernährungsänderungen sollte jedoch vorher mit einem Arzt gesprochen werden, der auch an Ernährungsberater überweisen kann.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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