Verletzungen sind ein leidiges Thema, wenn es um körperliche Aktivität geht. Eine falsche Bewegung, ein kurzer Moment der Unachtsamkeit oder eine Überlastung von Gelenken – schnell befindet man sich in einer unfreiwilligen Ruhepause und muss geduldig warten, damit Bewegungen wieder schmerzfrei durchgeführt werden können. Gleichzeitig setzt in dieser Pause nach gut einer Woche der langsame Muskelabbau ein, welcher bei einer längeren Schonphase den Einstieg in die Bewegung erschweren kann.
Diesen Prozess bemerkt man insbesondere dann, wenn ein Gliedmaß nach einem Knochenbruch immobilisiert werden musste und erst nach einigen Wochen den schützenden Gipsverband wieder gefahrenlos verlassen kann. Der betroffene Körperteil fühlt sich im Vergleich zu den anderen schwächer an, die Muskeln neigen dazu, bereits nach wenig Anstrengung zu schmerzen. Nach einer Verletzung sollte deswegen langsam zurück in die Bewegung gefunden werden, da die Gefahr besteht, den Bewegungsapparat zu überlasten und eine weitere Verletzung zu riskieren.
Zuerst sollte mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden. Dieser kann den aktuellen Zustand beurteilen und weiß, wann ein guter Zeitpunkt für die Rückkehr in die Bewegung erreicht ist und in welchem Maßstab begonnen werden sollte. Auf die Schmerz- oder Beschwerdefreiheit alleine kann man sich hier nämlich leider nicht gänzlich verlassen. Bei einigen Verletzungen ist es sinnvoll, trotz Restbeschwerden schon wieder in die Bewegung zu kommen, in anderen Fällen ist erst eine vollständige Genesung notwendig, bevor körperliche Aktivität wieder in den Alltag mitaufgenommen werden kann.
Neben dem Kontakt mit dem behandelnden Arzt ist auch eine Physiotherapie, früher unter Krankengymnastik bekannt, eine sinnvolle Maßnahme. Das Heilmittel zielt darauf ab, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Bewegungsapparats wiederherzustellen, im besten Fall zu verbessern oder den aktuellen Zustand zu erhalten. Nach einer Verletzung kann eine Verordnung von dem behandelnden Arzt gestellt werden, durch die eine Physiotherapie in Anspruch genommen werden kann.
Die Therapie besteht zumeist aus 6 Anwendungen, die von dem Physiotherapeuten in Einzelsitzungen begleitet werden. Darüber hinaus stellt er verschiedene Übungen für zu Hause zur Verfügung, um die begonnene Aktivierung auch außerhalb der Therapiestunden weiterzuführen und den Prozess der Heilung bzw. der Rückkehr zur schmerzfreien Bewegung zu unterstützen. Ist das Therapieziel nach den ersten 6 Terminen nicht erreicht, kann der Arzt bis zu zwei Folgeverordnungen ausstellen. Sind weitere Verordnung notwendig, muss dieser Bedarf aus den Therapieberichten des Physiotherapeuts hervorgehen.
Nach operativen Eingriffen kann auch der Start über Rehabilitationssport, kurz Rehasport, erfolgen. Der Rehasport ist nicht mit der Physiotherapie gleichzusetzen, da andere Bedingungen für die Verordnung vorliegen. In der Regel wird er bei behinderten oder von einer Behinderung bedrohten Menschen eingesetzt. Ziel des Rehasports ist es, die entwickelten Symptome, Folgeschäden und möglichen Nebeneffekte einer körperlichen oder seelischen Krankheit zu behandeln. Das kann zum Beispiel der Erhalt der Beweglichkeit des betroffenen Beines nachdem Einsetzen einer Knie-Prothese sein. Der Rehasport findet gewöhnlich in Gruppen und immer unter ärztlicher Aufsicht statt.
All die genannten Punkte sind gute Möglichkeiten, um wieder in Bewegung zu kommen und aktiv zu werden. Im letzten Abschnitt des Beitrages geht es noch einmal kurz um Sportler. Ob bei Hobbysport, aktiv im Sportverein oder im tatsächlichen Wettbewerb: Sportler können nach Verletzungen dazu neigen, direkt wieder auf dem gleichen Niveau wie zuvor trainieren zu wollen und stecken sich zu hohe Ziele. Durch den beschriebenen Muskelabbau ist auch bei dieser Gruppe auf eine langsame Steigung der Belastung zu achten, – auch wenn das sicherlich sehr schwerfällt. Die Pause und der gemäßigte Wiedereinstieg sind jedoch wichtig, um bald wieder in Topform zu sein.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.