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Richtiges Verhalten nach einem Unfall als Unfallopfer

Ein Unfall kommt unerwartet und kann das Leben auf den Kopf stellen. (Image by prostooleh)

Er kommt unerwartet und kann das gesamte Leben von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf stellen: Ein Unfall. Ob ein Unfall im Straßenverkehr, Zuhause oder am Arbeitsplatz – erschütternd ist er für alle Beteiligten. Da ist es gut zu wissen, wie man sich als Unfallopfer verhalten sollte, um die Situation psychisch möglichst schonend zu überstehen und schnell an die benötigte Hilfe zu gelangen.

Die erste Reaktion nach einem Vorfall ist zu meist der Schock. Der Körper schaltet in den Überlebensmodus und schüttet vermehrt Hormone aus, die das Schmerzempfinden lindern und uns zu einer Flucht verhelfen könnten. Der Schock ist begleitet von unterschiedlichen Symptomen, die von Zittern, Schwitzen, Frieren, Unruhe, Angst und Verwirrung bis zur Teilnahmslosigkeit und Bewusstlosigkeit reichen können. Dadurch können Unfallopfer teilweise irrationale Entscheidungen treffen.

Je nach Schwere des Vorfalls ist es dem Geschädigten nicht möglich, selbst tätig zu werden und er ist auf Hilfe von anderen angewiesen. Ist es aber doch möglich, die Situation selbst einschätzen zu können, ist Durchatmen angesagt. Stress und Panik erhöhen die Risiken, dass sich bis zum Eintreffen der Hilfe der Allgemeinzustand verschlimmert. Können klare Gedanken gefasst werden, ist eine Überprüfung des Körpers dringend notwendig. Gibt es Verletzungen oder Beschwerden? Die Gliedmaßen können dabei vorsichtig bewegt werden, um Schmerzen ausfindig zu machen oder Bewegungseinschränkungen zu lokalisieren.

Bei Unsicherheiten, ob eine Bewegung derzeit gefahrlos möglich ist, sollte um Hilfe gerufen werden und die Einschätzung der eintreffenden Personen abgewartet werden. Das gilt natürlich nicht, wenn eine Gefahrensituation vorliegt und der Ort dringend verlassen werden muss. Das könnte zum Beispiel ein Feuer in unmittelbarer Nähe des Körpers sein. Da hat die Sicherheit Vorrang. Wenn es der Zustand zulässt, sollte der Notruf angerufen werden unter der Nummer 112. Die Nummer ist übrigens in ganz Europa wählbar.

Die Notrufzentrale benötigt klare Informationen. Da bieten sich die 5 W-Fragen an:

1. Wo ist der Unfall passiert?

2. Wer ruft an?

3. Was ist geschehen?

4. Wie viele Betroffene?

5. Warten auf Rückfragen!

Das kann je nach Situation schwierig beantwortet werden. Insbesondere die letzte Frage bzw. Anweisung nicht aufzulegen ist hilfreich, da das Smartphone über den Notruf geortet werden kann. Das kann unter Umständen Leben retten. Falls der Unfall in einem Gebiet passiert ist, in dem sich andere Menschen aufhalten, sollten diese auf die Situation aufmerksam gemacht werden. Rufen, Handzeichen oder das Leuchten von Taschenlampen – alles, was Aufmerksamkeit erzeugt, ist hilfreich.

Wenn Ersthelfer eintreffen, ist die Kommunikation das A und O. Die Aufklärung über Verletzungen, Symptome und relevante Vorgeschichten von Krankheiten oder Allergien sind für den weiteren Verlauf der Behandlung unglaublich wichtig. In solchen Momenten ist es auch wichtig, die eigene Hilfsbedürftigkeit zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen. Auch die Ernsthaftigkeit von Verletzungen sollten nicht unterschätzt werden, da innere Verletzungen nicht ersichtlich sind und schwerwiegende Folgen haben könnten.

Die Dokumentation des Unfalls ist der letzte Schritt, wenn man als Unfallopfer dazu in der Lage ist. Fotos vom Unfallort und relevante Informationen von möglichen Zeugen sowie anderen Unfallbeteiligten können bei der späteren Klärung von Versicherungsansprüchen wertvoll sein. Unfälle können traumatisch sein, aber das richtige Handeln in den ersten Minuten kann einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf der Ereignisse und auf die eigene Genesung haben.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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