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Zecken – Kleiner Biss, gefährliche Wirkung

Winzig klein, aber potenziell gefährliche Parasiten. Gerade im Sommer sind Zecken sehr aktiv.

Wenn die Temperaturen in den Sommermonaten langsam nach oben klettern und es uns hinaus in die Natur zieht, macht sich auch ein Parasit im hohen Gras, auf Wiesen und in Wäldern breit: die Zecke. Die oft nur Millimeter großen Tiere sind zwar winzig klein, aber potenziell gefährlich, da sie durch einen Biss gefährliche Krankheiten wie eine Lyme-Borreliose oder eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf Mensch und Tier übertragen können.

Ihre geringe Größe ist auch gleichzeitig ihr größter Trumpf. Sie macht es den Parasiten leicht, lange Zeit unbemerkt auf einem Wirt zu verbleiben und nach einer geeigneten Bissstelle zu suchen. Der Biss selbst ist nicht schmerzhaft, da über den Speichel der Zecke eine Vielzahl an Proteinen in die Wunde gegeben werden, die das Schmerzempfinden hemmen und andere unerwünschte Reaktionen unterdrücken. Eine Zecke fällt aus diesem Grund meistens erst dann auf, wenn sie sich bereits eine gewisse Zeit lang mit Blut vollgesogen hat und deutlich größer geworden ist. Wie lange der Saugvorgang dauert, hängt von der jeweiligen Zeckenart ab. Eine grobe Schätzung für in Deutschland vorkommende Parasiten beträgt aber zwischen 2 und 10 Tagen.

Zecken bevorzugen zu meist Kopf, Hals, Achseln und Kniekehlen für einen Biss, können sich aber auch an anderen Stellen festbeißen. Sie kommen praktisch auf der ganzen Welt vor und breiten sich immer weiter aus. Jährlich werden deswegen Risikogebiete ausgewiesen, in welchen die Parasiten eine erhöhte Chance tragen, mit einem der beiden zuvor genannten Krankheitserregern infiziert zu sein und diese bei einem Biss zu übertragen. Insbesondere der Süden Deutschlands ist als Risikogebiet ausgewiesen. Welche Gebiete zurzeit ausgewiesen sind, können Sie hier auf der Seite der RKI feststellen. 

Wie kann man sich nun am besten vor Zecken schützen? Auf Spaziergängen sollte auf festen Wegen gegangen und das Unterholz sowie das hohe Gras vermieden werden. Feste Schuhe und Extremitäten bedeckende Kleidung machen es den Parasiten schwerer, zeitnah die Haut zu erreichen. Die Kleidung sollte möglichst hell gewählt sein, um die kleinen Tiere leichter erkennen zu können. Nach dem Spaziergang ist eine Suche am ganzen Körper trotzdem die sicherste Methode, um Zecken frühzeitig zu entdecken. Es sind auch verschiedene Sprays und Salben erhältlich, die die Parasiten vom Beißen abhalten sollen.

Wird dennoch eine Zecke entdeckt, ist eine ruhige Hand gefragt. Für die Entfernung eignet sich eine Pinzette oder eine Zeckenzange. Die Zecke muss so nah wie möglich an der Einstichstelle am Kopf gegriffen werden. Dabei darf das Hinterteil möglichst nicht gequetscht werden, sonst können Krankheitserreger über die Stelle in den menschlichen Organismus gelangen. Dann wird die Zecke langsam herausgezogen und die Einstichstelle sorgfältig desinfiziert. Die Einstichstelle muss dann einige Tage gut beobachtet werden.

Entzündet sich die Hautregion, – wird rot, schmerzt oder beginnt unangenehm zu jucken, – ist der Weg zum Arzt die richtige Entscheidung. Bei Fieber, Benommenheit, allgemeinem Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen oder Lähmungserscheinungen ist der Gang zum Arzt dringend Pflicht! Bei einer Infektion mit Borreliose ist auch auf die sogenannte „Wanderröte“ zu achten, einem roten Fleck, der langsam größer wird und in der Mitte eine hellere Färbung aufweist. Gegen dieses Bakterium gibt es keine Impfung, jedoch bekämpft Antibiotikum bei frühzeitiger Entdeckung den Krankheitserreger sehr erfolgreich. In der Regel werden die Bakterien auch erst 24 Stunden nachdem Biss übertragen – eine schnelle Entfernung reduziert also auch das Übertragungsrisiko deutlich.

Eine Schutzimpfung gegen die Virusinfektion FSME ist vorhanden und sollte vor dem Urlaub in der Vorbereitung mit eingeplant werden. Insgesamt sind nämlich drei Impfungen erforderlich, um einen zu verlässlichen Impfschutz aufzubauen.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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